Usability Analyse, Test und Optimierung

Usability (auch Usefulness; Utility) ist eine hypothetische Eigenschaft, die einem Produkt (hier: einer Website) zugeschrieben wird, wenn es „benutzerfreundlich“, „angenehm zu bedienen“ oder „geeignet zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe“ ist.

Eytracker

Web-User sind ungeduldig und erwarten von einer Website unmittelbaren Genuss bzw. Befriedigung ihre Bedürfnisse: wenn sie innerhalb kurzer Zeit nicht erfassen können, wie die Website zu nutzen ist, werden sie diese verlassen, bevor sie sich auch nur mit dem Inhalt der Seite befasst haben.
Das Web-Design soll zwar ansprechend sein, aber in erster Linie muss sich die Gestaltung der Seite darauf ausrichten, dass der Nutzer der Site ihn nützliche Aufgaben einfach und schnell durchführen kann („Design versus Funktionalität“). Ferner ist zu bedenken: der Wettbewerb in Bezug auf Zeit und Aufmerksamkeit des Nutzers ist nicht nur begrenzt auf die eigene Branche, sondern Millionen von Websites stehen in Konkurrenz mit dem eigenen Angebot.

Die Relevanz der Usability für Nutzer von Webangeboten wird auch durch Statistiken bestätigt: „Für jeden dritten Teilnehmer der Erhebung … sind eine übersichtliche Gliederung, eine gut durchdachte Navigationsstruktur sowie ein schneller Seitenaufbau maßgebliche Auswahlkriterien.“

Medienkonzepte setzt unterschiedliche Werkzeuge für die Tests und Optierungsarbeiten im Bereich Usability ein. Neben der Blickspuranalyse (Eye-Tracking) lassen sich zwei Ansätze unterscheiden, die wir je nach Anforderung alternativ oder ergänzend einsetzen:

Expertenzentrierte Methode (Heuristische Evaluation)
Mehrere unserer Usability-Experten werden unabhängig voneinander die Website untersuchen und überprüfen, inwieweit die Site mit grundlegenden Prinzipien der Usability, den so genannten Heuristiken (praktisch ein Katalog von Qualitätsprinzipien), übereinstimmt. Nachdem unsere Usability-Experten die Site analysiert und die von ihnen als Usability-relevant eingestuften Mängel schriftlich fixiert haben, werden die Ergebnisse im Rahmen einer Gruppensitzung diskutiert und die einzelnen Mängel hinsichtlich ihres Schweregrades eingestuft. Im Ergebnisbericht werden die einzelnen Usability-Mängel konkret lokalisiert und – soweit dies möglich ist, ohne die Website als Ganzes umstrukurieren zu müssen und sofern die Vorlagen (Screenshots, Prototypen) dies erlauben – Empfehlungen zur Behebung dieser Mängel mitgeliefert. Die Website wird nach Merkmalen bewertet, die nach den Kategorien Navigation und Orientierung, Interaktion und Informationsaustausch, Aktualität und Qualität, Informations- und Textdesign, Auffindbarkeit und Zugänglichkeit geordnet sind. Das Ergebnis wird im Rahmen eines “ Experten-Walkthrough“ gemeinsam mit den Entwicklern und/oder den Marketingverantwortlichen diskutiert.

Nutzerzentrierten Methode
Usability-Testing in Kombination mit der Methode des „Thinking-Aloud„. Im Rahmen des Tests bearbeiten die Testpersonen ein vorgegebenes Aufgabenszenario. Die Testaufgaben sind prozessorientiert, das bedeutet, den Handlungsabläufen der Endbenutzer entsprechend, die mit dem Webangebot angesprochen werden. Beim Usability-Testing in Kombination mit der Methode des „Thinking-Aloud“ werden die Testpersonen angehalten, alles, was sie während der Erledigung der Testaufgaben denken und tun, laut auszusprechen. Indem die Testpersonen ihre Gedanken und Handlungen verbalisieren, erlauben sie es Einsicht zu nehmen, wie sie mit dem Computer bzw. der Website interagieren, wo Verständnisprobleme auftreten und welcher Art diese Probleme sind. So entstehen Daten mit hoher Validität, denn diese Daten zeigen nicht nur, was die Benutzer tun, sondern auch, warum sie es tun, und – das ist sehr wesentlich – während sie es tun, also synchron zur Aktion.
Zusätzlich werden von den Testpersonen durch einen Fragebogen nach dem Test subjektive Messgrössen (wie z. B. Vertrautheit mit dem Medium, Zufriedenheit, optischer Eindruck etc.) erfasst.